Korolev, der außergewöhnliche ewige Eiskrater auf dem Mars

Dieser erstaunliche weiße Krater mit einem Durchmesser von 82 km wurde vor zwei Jahrzehnten auf dem Roten Planeten entdeckt. Und auch wenn es so aussieht, handelt es sich nicht um Schnee, sondern um eine 1,8 Kilometer dicke Eisschicht, die nie schmilzt.

Krater von Korolev Mars
Der Korolev-Krater befindet sich in einer Region voller Dünen, die als Olympia Undae bekannt ist, und beherbergt Eis, das nie schmilzt. Foto: ESA Mars Express Mission.

Der Mars ist der zweitkleinste Planet im Sonnensystem, gefolgt von Merkur, und zeichnet sich durch seine rote Farbe aus, die auf die Oxidation von Eisen im Boden zurückzuführen ist. Allerdings gibt es einen komplett weißen Fleck, der vor zwei Jahrzehnten von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) entdeckt wurde.

Ein weißer Krater mit einem Durchmesser von 82 Kilometern

Der Korolev-Krater befindet sich am Nordpol des Roten Planeten und ist nichts anderes als ein Krater mit einem Durchmesser von 82 km und einer Tiefe von 2 km, der mit einer dicken weißen Eisschicht bedeckt ist. Dieses Eis hat eine einzigartige Eigenschaft: Es ist ewig, denn es schmilzt nie.

Man schätzt, dass es sich um 2.200 Kubikkilometer unpolares Eis handelt, das wahrscheinlich mit einer gewissen Menge an Staub aus den umliegenden Dünen vermischt ist.

Hier findet ein fast wundersames Phänomen statt, das dafür sorgt, dass das Eis nicht taut. "Kältefalle" ist ihr wissenschaftlicher Name, denn genau das passiert: Die Luft, die sich über das Eisvorkommen bewegt, kühlt ab und sinkt ab, wobei sich eine Schicht kalter Luft direkt über dem Eis bildet.

Diese kalte Luftschicht wirkt wie eine Schutzbarriere, die dazu beiträgt, dass das Eis stabil bleibt und nicht schmilzt, denn Luft ist ein schlechter Wärmeleiter.

Ihr Name bezieht sich auf den Vater der sowjetischen Raumfahrttechnologie

Der Marskrater ist nach Sergej Korolew benannt, der als Vater der sowjetischen Raumfahrttechnologie gilt. Der in der Ukraine geborene Koroljow war ein sowjetischer Raketen- und Raumfahrtwissenschaftler und Raumfahrtingenieur, dem 1933 der Start der ersten russischen Rakete, der GIRD-9, gelang.

Zu seinen bekanntesten Missionen gehören das Sputnik-Programm und andere bekannte bemannte Raumfahrtmissionen wie Wostok und Wokschod. Es sollte nicht vergessen werden, dass Wostok das Raumschiff war, das 1961 den ersten Menschen (Juri Gagarin) ins All brachte.

20 Jahre seit der Entdeckung des ewigen Eises

Die Entdeckung fand am 25. Dezember 2003 statt, als die Mission Mars Express auf dem roten Planeten eintraf. Jetzt sind es 20 Jahre, seit die Europäische Weltraumorganisation (ESA) diese Entdeckung gemacht hat, die dazu beigetragen hat, die Phänomene, die auf dem kalten und wüstenhaften Planeten Mars auftreten, ein wenig besser zu verstehen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Mensch die Gegend untersucht, denn der rote Planet war auch für andere Missionen von Interesse, wie z. B. das ExoMars-Programm der ESA, mit dem untersucht werden sollte, ob auf dem Planeten jemals Leben existiert hat.