Kategorie-4-Hurrikan Erick nähert sich Mexikos Südküste – Lebensgefährlicher Sturm kurz vor Landfall
Mit zerstörerischen Winden, massiven Regenmengen und lebensbedrohlicher Sturmflut rast Hurrikan Erick als Kategorie-4-Sturm auf Mexikos Südküste zu – Behörden warnen vor einer schweren Katastrophe.
Der Tropensturm „Erick“ hat sich in den letzten 24 Stunden dramatisch verstärkt und gilt seit Mitternacht (Ortszeit Mexiko) offiziell als extrem gefährlicher Hurrikan der Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Hurrikanskala.
Mit anhalten Windgeschwindigkeiten von 230 km/h und Böen, die diese Marke übersteigen, bewegt sich Erick mit 15 km/h in nordwestlicher Richtung auf die südliche Pazifikküste Mexikos zu.
Zum Zeitpunkt des letzten offiziellen Bulletins des US-amerikanischen National Hurricane Centers (NHC) befand sich das Zentrum des Sturms bei 15,5° nördlicher Breite und 97,5° westlicher Länge, etwa 110 Kilometer west-südwestlich von Puerto Ángel und rund 145 Kilometer südöstlich von Punta Maldonado.
Landfall am Donnerstagmorgen erwartet
Die aktuelle Prognose sieht einen Landfall am Donnerstagmorgen vor, voraussichtlich in den Bundesstaaten Oaxaca oder Guerrero.
Nach Landfall wird erwartet, dass sich der Sturm rasch abschwächt, da er auf das gebirgige Terrain des südlichen Mexikos trifft. Eine Auflösung des Systems wird für Donnerstagabend oder die Nacht zu Freitag prognostiziert.
Die mexikanischen Behörden haben umfassende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. In Guerrero sind alle Schulen geschlossen, und über 580 Notunterkünfte wurden vorbereitet.
Die Hafenstadt Acapulco, die im Oktober 2023 von Hurrikan Otis (Kategorie 5) schwer getroffen wurde, befindet sich erneut im erweiterten Gefahrenbereich. Das Hafenamt hat alle Bootsaktivitäten eingestellt und Küstenabschnitte evakuiert.
Warnungen und erwartete Auswirkungen
Eine Hurrikanwarnung wurde zwischen Acapulco und Puerto Ángel ausgesprochen. Eine Hurrikanbeobachtung gilt westlich davon bis Tecpan de Galeana, während für das Gebiet östlich von Puerto Ángel bis Salina Cruz eine Tropensturmwarnung aktiv ist.
Der Sturm hat das Potenzial, extreme Schäden durch Wind zu verursachen. In Küstengebieten sind lebensbedrohliche Sturmfluten und bis zu 6 Meter hohe Wellen möglich. Die Auswirkungen können sich auf einen Küstenstreifen von mehreren Hundert Kilometern erstrecken.
Besonders in steilen Regionen drohen Sturzfluten und schwere Erdrutsche. Auch in Chiapas, Michoacán, Colima und Jalisco werden Regenmengen von bis zu 150 mm erwartet.
Die Kombination aus schneller Intensivierung, hoher Windgeschwindigkeit, extremen Regenfällen und gefährlicher Brandung macht Erick zu einem der bislang stärksten Wirbelstürme der laufenden Pazifiksaison 2025.
Meteorologen verweisen auf die ungewöhnlich hohe Wassertemperatur im Ostpazifik als einen der Hauptfaktoren für die explosive Entwicklung des Sturms.
Jun 19: #Erick is now an extremely dangerous category 4 hurricane, and devastating wind damage is likely where the core moves onshore. Life-threatening
— NHC Pacific (@NHC_Pacific) June 19, 2025
flooding and mudslides are likely, especially in areas of steep terrain. For the latest visit https://t.co/Oy8uoeSibM pic.twitter.com/nKB56G2hGz
Besorgniserregende klimatische Tendenzen
Erick ist ein weiteres Beispiel für die wachsende Zahl schnell intensivierender Hurrikane. Im Jahr 2024 wurden 34 solcher Fälle registriert – etwa doppelt so viele wie im langjährigen Durchschnitt.
Diese raschen Entwicklungen erschweren die rechtzeitige Warnung der Bevölkerung und stellen eine große Herausforderung für Katastrophenschutzbehörden dar.
Die mexikanische Regierung ruft alle Anwohner und Touristen in betroffenen Gebieten auf, den Anweisungen der örtlichen Behörden unbedingt Folge zu leisten, Notunterkünfte aufzusuchen und sich auf mögliche Stromausfälle und Isolation durch blockierte Straßen vorzubereiten.
Quelle
National Hurricane Center (NOAA), Public Advisory Nr. 11 zu Hurrikan Erick, veröffentlicht am 19. Juni 2025 um 00:00 Uhr CST.