Fünf Tipps für mehr Nachhaltigkeit auf Reisen
Jede Reise schafft Erinnerungen, die man nicht missen möchte. Aber auch das schlechte Gewissen hat Platz im Gepäck. Dabei können schon Kleinigkeiten dazu beitragen, die Belastung für die Umwelt zu reduzieren.
Selbst wenn Plastikflaschen vermeintlich ordnungsgemäß entsorgt oder in ein Pfandsystem eingespeist werden, sind sie schwer loszuwerden. 450 Jahre dauert es, bis eine Plastikflasche abgebaut ist. Jedes Jahr gelangen Schätzungen zufolge mindestens zehn Millionen Tonnen Plastik in die Meere - mit schweren Folgen für Fische, Seevögel, Meeresschildkröten und die Ozeane.
Das Beste ist, gar kein in Plastik abgefülltes Wasser zu kaufen. Wer eine wiederbefüllbare Trinkflasche dabei hat, kommt ohne aus. Bei Flugreisen lassen sich leere Flaschen im Handgepäck nach der Sicherheitskontrolle am nächsten Trinkbrunnen oder Wasserhahn füllen. Genauso geht's am Zielort. In Hotels kann man sich gefiltertes Wasser oder Tee abfüllen lassen.
Strandspaziergang mit Mehrwert
Beim Flanieren am Strand angespülte Plastikflaschen aufzulesen, ist sinnstiftend und nahezu meditativ. Zudem schärft es den Blick für das Plastikproblem. Beim ersten Spaziergang sammelt man vor allem Plastikflaschen auf, die Meeresströmungen ans Ufer gespült oder sorglose Menschen zurückgelassen haben, vielleicht auch mal einen verlorenen Flipflop.
Bald aber nimmt man auch Teile bunter Plastikfeuerzeuge wahr, schließlich kleine blaue oder rote Kunststofffetzen: Überreste von Fischernetzen. Also: bücken, sammeln und entsorgen. Klar: Das ist ein kleiner Tropfen auf einem ziemlich heißen Stein. Aber auch ein Ozean besteht schließlich aus vielen Tropfen.
Nichts zurücklassen als Fußspuren
„Take nothing but pictures, leave nothing but footprints", lautet das erste Gebot nachhaltigen Reisens: Nichts mitnehmen außer Erinnerungen und Fotos, nichts zurücklassen außer Fußspuren im Sand. Vor allem auf kleinen Inseln in sensiblen Ökosystemen, aber auch im Busch und im Regenwald sollte man das wörtlich nehmen - und überall, wo keine Müllabfuhr Wertstoffe und Restmüll getrennt abtransportiert.

Da ist es besser, leere Behälter von Haarspülung und Sonnenschutz (der nicht die für Fische und Korallen schädlichen Zusatzstoffe Oxybenzon und Octinoxat enthalten darf) statt im Hotel erst zu Hause entsorgen. Genauso ist es mit Kleidungsstücken, die im Urlaub ausgedient haben. Wenn sie nicht jemand am Ort verwenden will, besser wieder mitnehmen.
Adieu, Minifläschchen
Zwar ist es bequem, Shampoo, Haarspülung und Duschgel gar nicht erst einpacken zu müssen. Doch die Mini-Fläschchen in den Bädern von Hotels produzieren täglich neuen Müll. Deshalb sind immer mehr Hotelbäder mit wiederbefüllbaren Shampoo- und Duschgelspendern ausgestattet.
Wo das nicht so ist, sollte man angebrochene Behältnisse vollständig leeren oder nach Hause mitnehmen, um sie dort aufzubrauchen und zu entsorgen. Noch besser: Die eigenen Pflegeutensilien in handelsüblichen Größen in den Koffer packen und am Ende des Urlaubs wieder mit nach Hause nehmen.
Shoppen nur mit Stoffbeutel
In manchen Weltengegenden ist es noch immer schwierig, ein Geschäft ohne Plastiktüte zu verlassen. Wer Stoffbeutel in Koffern und Taschen deponiert, kann überall ohne Plastiktüten shoppen. Sind sie nicht beim Shopping im Einsatz, führen die Taschen im Koffer ein nützliches Doppelleben als Schuh- und Wäschebeutel.