Klimatherapiewege – was bringen sie wirklich?
In vielen Urlausregionen sei es in den Bergen oder am Meer, gibt es
jetzt kleine Spazier- und Wanderwege mit tollen Namen und verlockenden
Wirkversprechen. Was ist da wirklich dran?

Oftmals sind diese Wege selbst von den Tourismusverantwortlichen der Region erstellt und werden in kleinen Flyern oder im Internet beworben.
Die Regionen sind bekannt für ihre gesundheitsfördernde Wirkung
Die Regionen sind fast immer Teil eines Naturparks oder Nationalparks und haben bereits die Auszeichnung „Allergikerfreundliche Region“ oder „Luftkurort“. Das hört sich doch dann alles richtig gut an.
Durchaus positiv ist, dass die kleinen Wege von einer Länge von 2- 7 Kilometer Menschen heraus in die Natur und die Bewegung bringen. Menschen jeden Alters und jeden Fitnessgrades können die Wege zurücklegen, gute Luft atmen und vor allem den Kreislauf etwas in Wallungen bringen.
Versprechungen können nicht medizinisch nachgewiesen werden
Manche Flyer versprechen Kühlreize und Klimareize, die durch den Wind oder die Höhe erreicht werden können und besonders den Körper fordern. Das ist medizinisch nur bei so kurzen Strecken kaum nachweisbar.
Ähnlich verhält es sich mit Angaben, dass nur ein paar Wege zusammenaddiert den Körper für ein Jahr lang mit einem gestärkten Immunsystem versorgen.
Nette Aussichten, die zur Fitness motivieren
Wenn wir in sogenannten Regionen mit „Reizklima“ Urlaub machen, können wir durchaus festhalten, dass das Klima gut ist für unsere Körper.

Doch brauchen unsere Körper maximal eine Woche, um sich an das neue Klima anzupassen. So sind wir oft müde und schnell reizbar. Für die schnellere Anpassung können wir dennoch raus in die Natur gehen, etwa auf die Höhe und uns in Ruhe an die neue Region akklimatisieren.
Circa nach einer Woche und mehr können unsere Körper positive Aspekte, die die speziellen Regionen auszeichnet, genießen und gestärkt aus dem Urlaub kommen.
Gesundheitsfördernd ist Bewegung immer
Fakt ist, das Bewegung immer gut ist. Ob im Urlaub, auf Therapiewegen oder im heimischen Wald oder am Fluss oder See in der Nähe. Besonders benannt motivieren uns die Wege vielleicht zu mehr Aktivität, doch nachweisbar ist die Wirkung bei solchen kurzen Strecken oder Aufenthalten nicht.
Quellenhinweise
Schobersberger et. al. (2024). Präventivmedizinische und gesundheitstouristische Aspekte der mittleren Höhen. In: Alpin- und Höhenmedizin. 1. Auflage. Springer Verlag.
Von Salzen, F. (2013). Entwicklung einer gesundheitstouristischen Marketingstrategie am Beispiel der Nordsee Schleswig-Holsteins. Hochschule Mittweida.