Stürme können nicht nur Immobilien beschädigen, sondern auch seelische Schäden hinterlassen

Angstzustände und Depressionen können nach extremen Wetterereignissen normal sein. Entscheidend ist jedoch, die ersten Anzeichen zu erkennen und Trost in Beziehungen oder der Gemeinschaft zu finden, rät Dr. Ron Acierno.

Im Vereinigten Königreich wirdjeder fünfte Haushalt zwischen 2020 und 2024 in irgendeiner Form von Sturmschäden betroffen sein. 12 % der Haushalte waren in denselben Jahren von Überschwemmungen betroffen. Die Association of British Insurers teilt Zahlen mit, wonach die Schadenersatzansprüche für Schäden an Häusern und Wohnungen aufgrund von Überschwemmungen, Stürmen oder gefrorenen Rohren im Jahr 2024 den bisherigen Rekord von 2022 um 77 Millionen Pfund übertrafen.

Der Trend scheint in den letzten Jahren deutlich gestiegen zu sein, denn der Betrag liegt auch um 127 Millionen Pfund höher als die wetterbedingten Schadensauszahlungen für 2023. Deshalb sind sich viele einig, dass mehr Maßnahmen zum Schutz von Immobilien vor schlechtem Wetter erforderlich sind. Doch die Folgen sind nicht nur finanzieller Natur, sondern können auch persönliche Probleme verursachen.

In den USA hinterließ der Hurrikan Beryl eine Spur der Verwüstung, bei der 64 Menschen starben und 3 Millionen ohne Strom waren. An der Infrastruktur entstanden Schäden in Milliardenhöhe.

Das Risiko von Angstzuständen, Depressionen oder PTBS nach Stürmen

Ein gewisses Maß an Angst und Depression ist nach extremen Wetterereignissen zu erwarten, aber Experten empfehlen, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) entwickeln können, rät der promovierte Professor Ron Acierno, Geschäftsführer des UTHealth Houston Trauma and Resilience Center.

"Es ist normal, dass man sich nach einem Ereignis deprimiert oder ängstlich fühlt, aber bei vielen geht das mit der Zeit wieder weg", so Acierno. "Wenn diese emotionalen Symptome nicht verschwinden und wenn sie beginnen, Ihre Rolle im Leben zu beeinträchtigen, sollten Sie sich Hilfe suchen.

Zu den Warnzeichen für ein Problem, das von einer Verhaltenstherapie profitieren könnte, gehören die folgenden:

• Sie ziehen sich zurück oder verlieren das Interesse an Aktivitäten, die Ihnen früher Spaß gemacht haben.
• Sie fühlen sich die meiste Zeit über erschöpft oder überfordert.
• Vermeiden von öffentlichen Orten oder Menschen.
• Ungeklärte Schmerzen oder Müdigkeit ohne eindeutige körperliche Ursache.

"Wenn man seine eigenen Erwartungen als Elternteil, Ehepartner, Angestellter oder Freund nicht mehr erfüllt, weiß man, dass man sich professionelle Hilfe suchen sollte", so Acierno, der den Lehrstuhl von Dr. Louis A. Faillace in der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften innehat.

Tipps zur Bewältigung

Der Kontakt zur Gemeinschaft, zu Freunden oder zur Familie kann von unschätzbarem Wert sein, wenn es darum geht, sich zu erholen und nach traumatischen Ereignissen wie Stürmen und Wirbelstürmen wieder zu Kräften zu kommen. Das kann ein einfaches Treffen mit einem Freund auf eine Tasse Tee sein oder der Besuch von Gemeinschaftsveranstaltungen wie Männerstammtischen oder örtlichen Kunstgruppen für Anfänger. Alles, was Ihr Interesse weckt.

Dr. Acierno betonte die Bedeutung von Beziehungen im realen Leben, auch mit Hilfe einer Therapie. "Beratung im luftleeren Raum ist nicht effektiv", sagte Acierno. "Die Menschen müssen das Gelernte in die Tat umsetzen und damit beginnen, wieder auf andere zuzugehen und diese Beziehungen aufzubauen."

Quellenhinweis:

More action needed to protect properties as adverse weather takes record toll on insurance claims in 2024. The ABI. February 2025,

Some Storms Leave Emotional Damage: How to Cope After a Traumatic Weather Disaster. UTHealth Houston. University of Texas Health Science Center at Houston. June 2025.