Diese beliebte Zimmerpflanze kann tödlich sein – und fast jeder hat sie zuhause!
Sie sieht harmlos aus, ist pflegeleicht – aber hochgiftig. Erfahre, wie du mit dieser Pflanze richtig umgehst, bevor es zu spät ist.

Die Dieffenbachie, auch bekannt als „Schweigrohr“, ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen weltweit – und gleichzeitig eine der giftigsten. Mit ihren auffällig gemusterten Blättern ist sie ein Blickfang in Wohnzimmern, Büros und Wartezimmern. Doch was viele nicht wissen: Schon geringe Mengen ihres Pflanzensafts können bei Mensch und Tier schwere Vergiftungen auslösen. Die Inhaltsstoffe, vor allem Calciumoxalatkristalle und toxische Proteine, reizen Haut und Schleimhäute und führen im schlimmsten Fall zu Atemnot oder Organversagen.
Besonders gefährlich wird es, wenn Kinder oder Haustiere – wie Katzen, Hunde oder Vögel – in Kontakt mit der Pflanze kommen. Das Kauen auf den Blättern oder das Saugen am Stängel kann dramatische Folgen haben. Symptome reichen von Brennen im Mund, Schluckbeschwerden und Erbrechen bis hin zu Kreislaufproblemen. Deshalb ist höchste Vorsicht geboten, wenn die Dieffenbachie in einem Haushalt mit kleinen Kindern oder Tieren steht.
So schützt du Kinder und Haustiere effektiv
Die erste Regel im Umgang mit giftigen Zimmerpflanzen: außer Reichweite aufstellen. Ideal sind hohe Pflanzenständer, Regale oder Hängetöpfe. Kinder unter drei Jahren neigen dazu, alles in den Mund zu nehmen – eine potenziell lebensgefährliche Angewohnheit bei einer Pflanze wie der Dieffenbachie. Haustiere, insbesondere junge Katzen und neugierige Hunde, dürfen ebenfalls keinen Zugang zur Pflanze haben. Wenn sich ein Tier dennoch vergiftet, zählt jede Minute. Sofort Tierarzt oder Giftnotrufzentrale kontaktieren!
Eine gute Möglichkeit, auf Nummer sicher zu gehen, ist es, die Pflanze in Räumen zu halten, die nur für Erwachsene zugänglich sind – wie das Arbeitszimmer. Alternativ bieten sich kindersichere Gitter oder Schutzabdeckungen an, die speziell für Pflanzen erhältlich sind. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, verzichtet lieber ganz auf die Dieffenbachie.
Pflegeleicht, aber mit Vorsicht zu behandeln
Trotz ihrer giftigen Eigenschaften ist die Dieffenbachie eine pflegeleichte Pflanze. Sie benötigt helles, aber kein direktes Sonnenlicht, mag hohe Luftfeuchtigkeit und sollte regelmäßig, aber nicht zu nass gegossen werden. Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule. Beim Umtopfen oder Schneiden der Pflanze ist das Tragen von Handschuhen Pflicht. Der Pflanzensaft kann bei Hautkontakt starke Reizungen und Entzündungen hervorrufen. Nach der Pflege immer gründlich die Hände waschen – auch wenn Handschuhe getragen wurden.
Auch abgestorbene Blätter sollten sofort entfernt werden, denn diese können beim Zerfallen toxische Partikel freisetzen. Kinder und Tiere reagieren besonders empfindlich auf diese zersetzten Pflanzenreste, die oft unbemerkt auf den Boden fallen. Für Allergiker ist ebenfalls Vorsicht geboten, da die feinen Kristalle in der Luft Reizungen verursachen können.
Dieffenbachie behalten – oder lieber raus damit?
Die Entscheidung, ob die Dieffenbachie im Haus bleiben darf, hängt vom individuellen Haushalt ab. In einem tierfreien Singlehaushalt mit Erwachsenen kann sie problemlos gepflegt werden. Wer aber regelmäßig Kinder oder Haustiere um sich hat, sollte ernsthaft über einen Austausch nachdenken. Es gibt zahlreiche ungiftige Alternativen wie die Calathea oder Grünlilie, die ebenso dekorativ, aber völlig ungefährlich sind.
Die Schönheit der Dieffenbachie kann also schnell zur Falle werden. Wer sich der Risiken bewusst ist und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen trifft, kann sie dennoch genießen. Aber: Ein Moment der Unachtsamkeit reicht aus – und aus einer harmlosen Pflanze wird eine echte Bedrohung. Überlege gut, ob die Ästhetik das Risiko wert ist.