Wie verlassen Sterne unser System?

Neue Forschungen von internationalen Astronominnen und Astronomen zeigen Überreste eines Sterns, der durch zwei starke Explosionen zerstört wurde. Durch neue Technik konnte der einzigartige Beweis erbracht werden.

Was passiert, wenn Sterne nicht mehr da sind?
Anna Poth
Anna Poth Meteored Deutschland 3 min

Zum ersten Mal hat ein internationales Team von Astronomen den visuellen Beweis erbracht, dass ein Stern zweimal explodierte, bevor er für immer verschwand.

Teleskop in Chile liefert Bild der Supernova-Nachwirkung

Bei der Untersuchung der jahrhundertealten Überreste der Supernova SNR 0509-67.5 mit einem Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte (ESO) haben sie Muster erkannt, die bestätigen, dass der Stern zwei explosive Ereignisse erlebt hat. Diese Erkenntnisse lassen somit einige der wichtigsten Explosionen im Universum in einem neuen Licht erscheinen.

Internationale Zusammenarbeit zeigt Erfolge

Die Europäische Südsternwarte (ESO) ermöglicht es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit zusammenzuarbeiten. An mehreren Standorten betreibt die ESO Observatorien und Institute.

Die ESO wurde 1962 als zwischenstaatliche Organisation gegründet und wird heute von 16 Mitgliedstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Finnland, Irland, Italien, Niederlanden, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und dem Vereinigten Königreich) sowie dem Gastland Chile und Australien als strategischem Partner unterstützt.

Weiße Zwerge bleiben übrig

Bei den meisten Supernovae handelt es sich um den Untergang massereicher Sterne.

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Durch die erste Detonation bleiben sogenannte „Weiße Zwerge“ übrig. Weiße Zwerge, also kleine, inaktive Kerne bleiben da, wenn Sterne wie unsere Sonne ihren nuklearen Brennstoff verbraucht haben. Sie können eine Supernova vom Typ Ia hervorbringen.

Alle vorhandenen Modelle, die Supernovae des Typs Ia erklären, gehen von einem Weißen Zwerg in einem Sternpaar aus. Nach der gängigsten Theorie für Supernovae des Typs Ia sammelt der Weiße Zwerg so lange Materie von seinem Partner an, bis er eine kritische Masse erreicht und dann eine einzige Explosion auslöst. Viele Studien haben jedoch angedeutet, dass zumindest manche Supernovae vom Typ Ia eher durch eine Doppelexplosion erklärt werden könnten. Diese Exlposion wird ausgelöst, bevor der Stern die kritische Masse erreicht hat.

Doppelexplosionen sind wahrscheinlicher

Das neue Bild macht jetzt deutlich, dass es sich eher um Doppelexplosionen handelt. Einige Supernovae vom Typ Ia explodieren durch einen Doppel-Detonations-Mechanismus. Bei diesem alternativen Modell bildet der Weiße Zwerg einen Mantel aus gestohlenem Helium um sich herum, der instabil werden und sich entzünden kann. Diese erste Explosion erzeugt eine Schockwelle, die sich um den Weißen Zwerg herum und nach innen bewegt und eine zweite Detonation im Kern des Sterns auslöst, wodurch schließlich die Supernova entsteht.

Quellenhinweise

European Southern Observatory. (2025). Double detonation: new image shows remains of star destroyed by pair of explosions. Press Release. News.

Reuters.com (2025). Astronomers get picture of aftermath of a star's double detonation. World.