Jetzt ist es bewiesen! Zu viel Smartphone führt schon bei Teenagern zu Depressionen

Immer wieder wird die Nutzungsdauer von Handys thematisiert. Sei es
unter Erwachsenen oder bei den Kindern, viele sind einfach zu viel
digital unterwegs.

Handys verlocken vor allem Heranwachsende
Anna Poth
Anna Poth Meteored Deutschland 3 min

Die sozialen Kontakte schrumpfen und der Handybildschirm ersetzt den Smalltalk in der Bahn oder an der Ampel.

Zu viel am Handy kann schlecht sein

Fakt ist, dass die Nutzung von Smartphones für Erwachsene und Jugendliche psychische so wie körperliche Folgen haben kann. Allein die Körperhaltung ist für viele Physiotherapeuten und Orthopäden nicht gut zu beobachten. Bei dauerhafter Nutzung drohen Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule und Muskelstörungen im Nacken und Schulterbereich.

Die Entwicklung ist gestört

Ein Team aus Pittsburgh in Großbritannien hat jetzt in einer Studie festgestellt, dass schon bei Heranwachsende die Smartphone-Nutzung erheblich Einfluss auf die psychische Verfassung und die Schlafqualität haben kann.

Vor dem Schlafengehen sollten wir die Handys weglegen

Besonders bei Kindern und Teenagern hat die Nutzung der digitalen Geräte starke Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung und die weiße Substanz unseres Gehirns.

In der Studie analysierten die Forschenden erstmal über 1000 Umfragen. Heranwachsende wurden gebeten einzuschätzen, wie viel Zeit sie pro Tag vor Bildschirmen verbringen und wie lange sie im Durchschnitt jede Nacht schlafen. Danach folgten die Gehirnscans der Teilnehmenden, um einen Blick auf die Hirnaktivität zu werfen.

„Die Verbindungen der weißen Substanz im Gehirn sind wie Autobahnen, die Städte miteinander verbinden. Wenn diese Autobahnen nicht gut instandgehalten werden, kann die Reise von einer Stadt zur anderen langsam und ineffizient sein oder sogar unterbrochen werden.“ erläutert der Hauptautor Dr. João Paulo Lima Santos, Forschungsdozent für Psychiatrie

Die Verbindungen der weißen Substanz zwischen den Hirnregionen, die die Emotionsregulation, das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit steuern, waren bei Jugendlichen, die mehr Zeit mit ihrem Handy oder Tablet verbrachten und nicht genug schliefen, schwächer und ungeordneter.

Alles hängt zusammen

Diese Jugendlichen wiesen auch höhere Depressionswerte auf. Daraus lässt sich ableiten, dass das Zusammenspiel von Bildschirmzeit und Schlafqualität der Schlüssel zu einer besseren Gehirnfunktion und psychischen Gesundheit sein könnte. In weiteren Forschungen möchte das Forscherteam noch genau analysieren zu welcher Tageszeit die Handynutzung besonders schlecht für die Entwicklung des Gehirns ist.

Quellenhinweise

Lima Santos JP, Soehner AM, Biernesser CL, Ladouceur CD, Versace A. (2025) Role of Sleep and White Matter in the Link Between Screen Time and Depression in Childhood and Early Adolescence. JAMA Pediatr.

School of Medicine. (2025). Pitt Study Finds Clues in Screen Use and Sleep Quality. News. University of Pittsburgh.