Neues niedliches Tierchen mit langer Schnauze und Knopfaugen in Nordperu entdeckt

In der Region Nordperu wurde ein langschnäuziges Wesen mit kleinen Knopfaugen entdeckt, das offenbar eine neue, kleine Tierart darstellt. Aber was ist es wirklich?

Neue Beuteltierart
Ein Bild des neu entdeckten Marmosa chachapoya. Bildnachweis: Pedro Peloso.

Wissenschaftler, die an einer Expedition im Departement San Martín im Norden Perus teilnahmen, entdeckten eine neue Art kleiner Beuteltiere. Die jüngste Entdeckung von Marmosa chachapoya (M. chachapoya) verdeutlicht den Artenreichtum Perus und weist auf das Potenzial für weitere Entdeckungen neuer Arten hin. Die Beschreibung dieser neuen Art unterstreicht auch die Notwendigkeit weiterer Forschungen zum Schutz des peruanischen Regenwaldlebensraums für noch unentdeckte Arten.

Hohe Artenvielfalt

Der peruanische Amazonas ist eine unglaublich vielfältige, artenreiche Umgebung mit Lebensräumen, die von windgepeitschten Küsten über üppige, überschwemmte Wälder bis hin zu hochgelegenen Regenwäldern reichen. Die unterschiedliche Topografie der Landschaft erzeugt unterschiedliche Mikroklimata, die eine ebenso einzigartige Flora und Fauna mit sich bringen, die sich spezifisch angepasst hat, um in solchen Mikroklimata zu überleben.

Laut der Biodiversity Finance Initiative (BIOFIN) liegt Peru weltweit an erster Stelle, was die Vielfalt an Fisch- und Schmetterlingsarten angeht (mit 2.145 bzw. über 4.000 Arten). Das Land beherbergt außerdem über 520 Säugetierarten, 1847 Vogelarten und 624 Amphibienarten.

Das Land beherbergt auch eine vielfältige indigene Gemeinschaft, die zusammen mit der Flora und Fauna durch Abholzung und Klimawandel bedroht ist.

Marmosa

Die Forscher entdeckten eine neue Beuteltierart, die zur Gattung Marmosa gehört (die aus Südamerika stammt und als Echte Mausbeutelratten bekannt ist). Diese Gattung gehört zur größeren Familie der Didelphidae, die aus kleinen, nachtaktiven Beuteltieren besteht.

Sie zeichnen sich durch ihre langen Schnauzen, großen Augen und Greifschwänze (die das Klettern erleichtern) sowie ihre schlanke Körperform aus. Im Gegensatz zu den meisten anderen Beuteltieren tragen die Weibchen der Marmosa-Arten ihre Jungen an ihren Brustwarzen festgeklammert und nicht in einem eigentlichen Beutel. Sie tragen wesentlich zur Verbreitung von Samen bei und sind oft Allesfresser, die Insekten, kleine Wirbeltiere, Früchte und Nektar fressen. Sie sind flinke Baumbewohner und fühlen sich in bewaldeten Gebieten wohl.

Eine neue Beuteltierart

Im Gegensatz zu den meisten Arten dieser Gattung wurde M. chachapoya in einer außerordentlich großen Höhe gefunden. Dieses kleine Beuteltier hat eine maskenartige Gesichtszeichnung und rotbraunes Fell. Sein Schwanz macht die restlichen 25 cm seiner Gesamtlänge aus, während sein Körper etwa 10 cm lang ist. Seine Einzigartigkeit wurde durch genetische und anatomische Tests bestätigt. Analysen ergaben, dass es eng mit Marmosa lepida und Marmosa andersoni in der Untergattung Stegomarmosa verwandt ist.

Seine Ökologie und sein Verbreitungsgebiet sind kaum erforscht, und derzeit ist nur ein einziges Exemplar bekannt. Diese Entdeckung wurde im Rahmen einer Expedition gemacht, bei der auch ein neues semi-aquatisches Nagetier und andere noch nicht beschriebene Arten entdeckt wurden.

Quellenhinweis:

A new species of Marmosa (Mammalia, Didelphimorphia, Didelphidae) from Parque Nacional del Río Abiseo, Peru (American Museum novitates, no. 4037). The American Museum of Natural History. June 2025. Pavan, SE.; Abreu, EF.; Sánchez-Vendizú, PY., and Voss, Robert S.

Biodiversity Finance Initiative, Peru