Extreme Hitze kann schwere Folgen haben – was Arbeitnehmer wissen sollten
In Deutschland und Europa ist aktuell eine Hitzewelle zu spüren. Es werden Temperaturen von 40 Grad erwartet. Das öffentliche Leben geht jedoch erstmal so weiter. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern hat Deutschland keinen Hitzeschutzplan.

Deutschland kann somit noch viel von seinen Nachbarländern lernen. Einige Städte und Kommunen haben seit dem 01.Juli "Karten der kühlen Orte“ angefertigt.
Eigene Initiativen zur Abkühlung
Manche Städte wie beispielsweise Hannover geben Wohnungslosen einen kühlen Ort und haben speziell für sie eine große Kirche geöffnet. In Köln versorgen Ehrenamtliche die Wohnungslosen mit Wasser.
In vielen andere Städten wie Düsseldorf, Mainz oder Frankfurt gibt es weitere spontane Initiativen gegen die Hitze.
Aufklärung der Bevölkerung sollte an 1. Stelle stehen
Schauen wir auf die Gefahrenmeldung des deutschen Wetterdienstes, wird schnell klar, dass wir Menschen uns am besten gar nicht draußen aufhalten sollten.

Die UV-Strahlung ist deutlich zu hoch, die Temperaturen unerträglich, die Luft stehend, schwül und die empfohlene Kleidung wirkt unfassbar viel.
Eigentlich ist mit diesen Sätzen alles gesagt. Doch schauen wir in den Arbeitsschutz und die aktuellen deutschen Regelungen sieht das keinen wirklichen Gesundheitsschutz vor. Erst ab 35 Grad Raumtemperatur darf das Büro unter Umständen verlassen werden.
Mittel gegen Überhitzung bereitstellen
Ab 30 Grad muss der Arbeitgeber ein paar Mittel zur Abkühlung anbieten wie beispielsweise Sonnenschutz installieren, kühle Getränke bereitstellen und die Gleitzeit dementsprechend anpassen.
Auch Wärmequellen wir Kopierer und Drucker sollten dann in der Nutzung eingeschränkt werden. Bei über 35 Grad ist es dennoch so, dass weiterhin gearbeitet werden soll. Dann greift die Regelung, dass Hitzepausen erlaubt sind.
Hitzschutzplan dringend erforderlich
Viele Initiativen, Gesundheitsverbände sowie Ärztinnen und Ärzte fordern aktuell die neue Regierung zu einem Umdenken auf. Vieles kann Deutschland auch sehr einfach aus Ländern wie Frankreich, Spanien, Griechenland oder Italien lernen.
Andere Nachbarländer machen es vor
In Italien beispielsweise ist aktuell das Arbeiten im Freien zu bestimmten Uhrzeit komplett verboten. In Frankreich gibt es verschiedene Warnsysteme und Orte mit Klimaanlagen wie Museen oder öffentliche Gebäude sind für alle zugänglich.
Seit dem 01. Juli, sprich gestern, gilt auch in Frankreich, dass körperliche Arbeit nicht mehr zu bestimmten Stunden im Freien erlaubt ist. Auch lockere Dresscodes und längere Pausen für Arbeitsnehmende sind verpflichtend. Wenn Unternehmen diese Regelungen nicht einhalten, machen sie sich strafbar.
Quellenhinweise
Frankfurter Rundschau. (2025). Italien macht Hitzefrei: neue Arbeitsverbote in vielen Regionen. Panorama.
Handesblatt. (2025). Neue Verordnung – Wie Frankreich Arbeiter schützen will. Hitzewelle. International. Politik.
ZDF Info. (2025). Gibt es auf der Arbeit hitzfrei. Hitzefrei im Büro. Ratgeber.