Mangos: Für Diabetiker verboten – oder? Neue Studie stellt alte Überzeugungen infrage

Die Mango gilt in Indien als „König der Früchte“ – süß, aromatisch und aus dem Sommer kaum wegzudenken. Doch ihr hoher natürlicher Zuckergehalt sorgt bei vielen Menschen mit Typ-2-Diabetes für Verunsicherung.

Mangos, Früchte, Diabetiker
Mangos – süße Früchte mit überraschenden Vorteilen für Diabetiker.

Immer wieder stellt sich die Frage: Dürfen Diabetiker überhaupt Mangos essen – oder schadet das der Gesundheit? Während einige Betroffene auf Nummer sicher gehen und die Frucht ganz meiden, hoffen andere, dass sich kleine Mengen unproblematisch in eine ausgewogene Ernährung integrieren lassen.

Eine Studie schafft Klarheit

Eine Studie sorgt nun für Aufmerksamkeit, dennman untersuchte in einem randomisierten kontrollierten Versuch die gesundheitlichen Auswirkungen von Mango im Vergleich zu Weißbrot.

35 Personen mit Typ-2-Diabetes wurden randomisiert in drei Gruppen eingeteilt: 10 erhielten Safeda-Mango, 10 Dasheri-Mango, und 15 bekamen als Kontrolle die gleiche Kalorienmenge Weißbrot.

In einem randomisierten kontrollierten Versuch wurde über acht Wochen hinweg untersucht, wie sich der Ersatz des üblichen Frühstücksbrots durch 250 Gramm der Mangosorten Safeda oder Dasheri auf Blutzuckerwerte, Insulinresistenz, Körperfett und Blutfette auswirkt.

Blutzucker sinkt, Gewicht fällt – trotz Mango

Die Ergebnisse überraschen: In beiden Mangogruppen sank der Nüchternblutzucker um bis zu 36 mg/dL, während der HbA1c‑Wert, ein Langzeitkontrollindikator, ebenfalls deutlich sank – im Gegensatz zur Brotgruppe, bei der er leicht anstieg. Die Insulinsensitivität verbesserte sich, gemessen am HOMA‑IR‑Wert.

Zudem verloren die Mango‑Essenden im Durchschnitt etwa zwei Kilogramm Körpergewicht, während die Brotgruppe zulegte. Taillenumfang und Hautfaltendicke – Hinweise auf Körperfett – verringerten sich signifikant, und das „gute“ HDL‑Cholesterin stieg spürbar an.

Portionierung macht den Unterschied

Die Studie legt nahe, dass Mango, wenn sie richtig portioniert und als Ersatz für andere Kohlenhydrate eingesetzt wird, Vorteile für Menschen mit Typ‑2‑Diabetes haben kann. Die empfohlene Menge liegt bei rund 250 g pro Tag – etwa eine kleine Mango – und sie sollte Teil einer kalorienkontrollierten Ernährung sein.

Besonders vorteilhaft ist die Kombination mit Eiweiß oder Ballaststoffen. Mediziner raten jedoch dazu, den Verzehr ärztlich abzustimmen und nicht eigenmächtig zu experimentieren.

Kulturbedeutung trifft medizinische Überraschung

In Indien ist die Mango nicht nur als Frucht beliebt, sondern auch kulturell und gesellschaftlich tief in vilen Kulturen verankert. Mehr als 1.000 Sorten gibt es, und vielerorts werden Mango‑Festivals gefeiert. Die aktuellen Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, dass Menschen mit Diabetes Mangos wieder genießen – in Maßen und mit medizinischem Sachverstand.

Mango in Maßen ist kein Tabu

Diese Studie zeigt klar: Mango muss bei Typ‑2‑Diabetes nicht kategorisch gemieden werden. Als Ersatz für andere Kohlenhydrate und als Teil einer ausgewogenen Ernährung kann die Frucht sogar positive gesundheitliche Effekte haben. Die alte Regel „Mango ist verboten“ gilt nicht mehr uneingeschränkt – sie kann unter Kontrolle und Maß Teil einer modernen Ernährungsstrategie sein.

Quelle

Kehar, S., Bhatt, S. P., Pandey, R. M., Ansari, I. A., Gupta, V., & Misra, A. (2025). Glycemic, lipid, anthropometric and body composition responses to two Mango varieties versus white bread in people with type 2 diabetes: an 8-week randomised controlled trial. Journal of Diabetes & Metabolic Disorders, 24, 183.