WHO warnt: Waschen Sie Ihre Hände richtig – So schützen Sie sich und Ihre Liebsten vor Viren und Bakterien
Jeder kennt die Empfehlung, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Doch wie effektiv ist diese Gewohnheit wirklich im Kampf gegen Viren und Bakterien? Eine globale Studie der WHO zeigt, wie Handhygiene weltweit umgesetzt wird – und was wir alle noch verbessern können und müssen!

Im Rahmen des globalen „Save Lives: Clean Your Hands“-Programms erinnert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch 2025 wieder daran, wie wichtig es ist, regelmäßig und richtig die Hände zu waschen.
Diese einfache, jedoch äußerst effektive Maßnahme hat einen direkten Einfluss auf die Verhinderung der Ausbreitung von Viren und Bakterien, die für eine Vielzahl von Krankheiten verantwortlich sind.
Warum Handhygiene entscheidend ist
Handhygiene ist ein zentraler Bestandteil der Infektionsprävention und hilft, die Ausbreitung von Krankheiten und Infektionen, einschließlich gefährlicher Viren wie Grippe, COVID-19 oder auch Magen-Darm-Erkrankungen, zu verhindern.
Gerade in Kliniken ist gründliches Händewaschen lebenswichtig – sonst drohen gefährliche Krankenhausinfektionen durch Keime auf Händen und Oberflächen.
Solche Infektionen sind weltweit eine bedeutende Ursache für erhöhte Morbidität und Mortalität, insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Krankheiten.
Ergebnisse der globalen Umfrage zur Handhygiene
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage mit 3206 Gesundheitseinrichtungen aus 90 Ländern hat spannende Einblicke in die Handhygiene-Praxis weltweit geliefert. Die Untersuchung basiert auf dem Handhygiene- und Sicherheitsbewertungstool HHSAF und beleuchtet nicht nur die Bedeutung der Handhygiene, sondern auch die bestehenden Ungleichheiten zwischen verschiedenen Ländern und Einrichtungen.
Die Umfrage zeigte, dass mehr als die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen weltweit ein mittleres Niveau der Handhygiene-Implementierung erreicht hat. Dabei variiert die Umsetzung jedoch stark, abhängig vom Einkommensniveau des Landes und der Art der Einrichtung.
In wohlhabenden Ländern sind viele Einrichtungen in der Lage, fortschrittliche Handhygienestandards zu etablieren, während in vielen Einrichtungen der Entwicklungsländer Handhygiene oft nur auf einem sehr grundlegenden Niveau bleibt.
Ungleichheiten und fehlende Ressourcen in Entwicklungsländern
In einkommensschwachen Ländern mangelt es oft an grundlegenden Ressourcen, was die korrekte Umsetzung von Handhygienemaßnahmen erschwert.
Viele Einrichtungen dort haben nicht nur keinen Zugang zu regelmäßigen Schulungen oder Desinfektionsmitteln, sondern auch an einer ausreichenden Infrastruktur zur Überwachung der Handhygiene fehlt es häufig.
Dies führt dazu, dass die nötigen Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Infektionen nicht zuverlässig durchgeführt werden können.

Das Problem des institutionellen Sicherheitsklimas
Ein weiterer besorgniserregender Punkt der Studie ist das sogenannte „institutionelle Sicherheitsklima“. Dieser Bereich erzielte in der Umfrage den niedrigsten Score.
Das bedeutet, dass in vielen Ländern und Gesundheitseinrichtungen die Führungskompetenz und das Engagement in der Handhygiene unzureichend sind.
Ohne diese Führungsfiguren und ohne eine strukturierte Patientenbeteiligung wird es sehr schwer, die Handhygiene zu verbessern.
Fehlende Evaluierung und Feedback in Niedriglohnländern
In vielen Einrichtungen, vor allem in Ländern mit niedrigem Einkommen, fehlt es an regelmäßigen Rückmeldungen und einem effektiven System zur Überwachung der Handhygienepraktiken.
Ohne diese kontinuierliche Evaluierung und Feedbackschleifen ist es schwierig, Verbesserungen zu erzielen.
Das Fehlen eines funktionierenden Monitoringsystems verstärkt das Problem, dass die Einrichtungen nicht genau wissen, wie sie ihre Handhygienepraktiken verbessern können.
Positive Entwicklungen in Hochlohnländern
Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. In wohlhabenden Ländern konnten viele Einrichtungen bereits hohe Standards für Handhygiene etablieren.
Auch das institutionelle Sicherheitsklima hat sich in diesen Ländern verbessert, was darauf hinweist, dass Investitionen in Schulung und Infrastruktur sowie eine klare Führungsstruktur entscheidend sind, um die Handhygiene effektiv zu fördern.
Der langsame Fortschritt der letzten Jahre
Zwischen 2015 und 2019 konnte jedoch keine signifikante Verbesserung der Handhygiene in den 190 Gesundheitseinrichtungen festgestellt werden, die an beiden Umfragen teilnahmen.
Quelle
De Kraker, M. E. A., Tartari, E., Tomczyk, S. et al. (2022). „Implementation of hand hygiene in health-care facilities: results from the WHO Hand Hygiene Self-Assessment Framework global survey 2019“. The Lancet Infectious Diseases, 22(6), 835-844.